Die MPX3030 programmieren

 

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MPX3030 richtig programmiert

Der Sender MPX3030 ist bei vielen Fliegerkollegen im Einsatz, aber häufig sieht man, dass nur ein Bruchteil der Möglichkeiten genutzt wird oder aber dass die Programmierung als "zu kompliziert" betrachtet wird.

Mit dieser Kurzbeschreibung soll eine Anleitung ung gegeben werden, wie bei der Programmierung des MPX3030 Senders vorgegangen werden sollte, um eine optimale Programmierung mit wenig Aufwand zu bekommen.

Es soll Aufsteigern von einer "einfachen" Anlage auf eine MPX 3030 oder 3010 zeigen, wie man es richtig macht und soll einen einfachen Einstieg bieten. Die Möglichkeiten der Anlage sind noch viel größer als hier beschrieben, eigentlich könnte man darüber ein ganzes Buch schreiben.

 

Die Besonderheiten der MPX 3030

Eine der Besonderheiten der MPX 3030 ist die Tatsache, dass man die für jedes Servo die Känäle am Empfänger individuell zuordnen kann. Man kann daher bei "kleinen" Modellen mit nur wenigen Funktionen auch kleine Empfänger einsetzen. Bei einigen anderen Sendern anderer Hersteller (z.B. Graupner MC-12) ist man teilweise gezwungen, nur deshalb einen großen Empfänger mit vielen Känalen einzusetzen, weil man für bestimmte Funktionen einen fest verdrahteten Kanal nutzen muß.

Bei der MPX3030 ist nicht nur die freie Zuordnung der Servos zu den Känälen sondern auch der Geber (also Knüppel, Schieber und Schalter) zu den Funktionen möglich.

Dazu sollte man sich die grundsätzliche Struktur des MPX Senders vor Augen führen:

GEBER      yellow17_next.gif      MISCHER       yellow17_next.gif     SERVO

Die Steuerbefehle gehen vom Geber zum Mischer und dann schließlich zum Servo. Nun kann man auf jeder Ebene die Parameter einstellen. So kann man z.B. die Wege jeweils über die Geber und über die "Servos" beeinflussen.

Wenn man die Geberoptionen benutzt, so wird der "Weg" des Gebers beeinflusst, also alle Servos die Ihr Signal von diesem Geber bekommen, werden beeinflusst. Wenn man hingegen den Servoweg verändert, so wird nur der Weg dieses einen, betreffenden Servos verändert.

Solange Sie nur ein einfaches zwei-Achs Modell fliegen oder ein Modell, bei dem keinerlei Mischer benutzt werden, ist der Unterschied belanglos. Sie können also z.B. den Servoweg über Servo oder über Geber ändern. Sobald Sie aber Mischer einsetzen ändert sich die Situation schlagartig.

Ein häufiger Fehler der dann bei der Programmierung gemacht wird: Die Servodifferenzierung wird über eine absolute Programmierung der Servowege erreicht. Die hat dann zur Folge, dass bei ausgefahrenen Querruderspoiler die Querruder selbst fast keine Wirkung mehr haben. Dies kann bei windigem Wetter im Landeanflug dann schnell zur Katastrophe führen. Wird jedoch die Differenzierung der Geber eingesetzt, so wird beim Betätigen der Spoiler die Differenzierung automatisch ausgeblendet, die Wirkung der Querruder bleibt voll erhalten.

TIP:

Gleichstand der Servohebel messen: Einfach mit einem Geodreieck den Abstand der Ruderhebel auf den Servorahmen messen. Muß auf beiden Seiten der Fläche gleich sein. Eine sauber gebaute Mechanik ist Voraussetzung für eine problemlose Programmierung, sonst kann es bei der Programmierung sehr fummelig werden, weil die Servowege dann einzeln abgeglichen werden müssen. Diesen Trick kann man sinngemäß z.B. auch bei Ruderhebeln einsetzen, indem man den Abstand vom Ruderhorn zum Scharnier misst.

  

 

Programmierbeispiel Hotliner

 TIP

Wer mit dem Original-Handbuch nicht zurecht kommt, für den gibt es auf den nachfolgenden Seite eine kurze Einführung in die Programmierung eines Hotliners mit der MPX3030. Die dort gemachten Aussagen gelten praktisch auch für die 3010, allerdings ist dort teilweise die Menüstruktur etwas anders, da das Display dann nur 2 Zeilen hat.

Als Beispiel soll die Programmierung eines Hotliners, hier des Simprop LiftOff XS dienen. Hier also die Schritt-für-Schritt Anleitung.

1. Schritt: Geber zuweisen

Zunächst zur Wahl der Geber. Dazu im Menü ZUORDNEN / GEBER die folgenden Geber setzen:

Als Knüppel für die Bremsklappen wird der "Gashebel" benutzt, als Motorschalter der Kippschalter G mit 3 Stellungen. Das ist völlig ausreichend, dann einen Hotliner fliegt man eh meist nur Vollgas - wer will hat ja dann immer noch Halbgas. Es ist wichtiger daß man beim Landen des Hotliners die Klappen feinfühlig dosieren kann - und das geht nur mit dem Gashebel...

2. Schritt: Servos zuweisen

Der Butterfly-Modus muß gewählt werden, um den Geber "Spoiler" mit den Querrudern mischen zu können. Die Servos an Kanal 1 und 5 sind also die Flächenservos. Die Zuweisung von "Höhe+" an das Höhenruderservo ist nötig, damit wir später automatisch ein wenige "Tiefe" als Momentenausgleich zumischen können, damit das Modell auch bei gezogenen Klappen neutral bleibt.

3. Schritt: Servos prüfen

Montieren Sie alle Servos und machen Sie diese Funktionsfähig. Nun testen Sie die grundsätzliche Funktionsweise der Servos, d.h. Sie prüfen ob die Richtung der Servos stimmt und ob die Klappen stimmen. Wenn Sie den Knüppel für den Spoiler nach unten ziehen, sollten die beiden Querruder nach oben ausschlagen. Wenn die Richtung der Servos nicht stimmt, gehen Sie in das Menü SERVOS / WEG+REV und ändern dort die Drehrichtung.

4. Schritt: Querruderdifferenzierung

Wenn die Richtung der Ausschläge stimmt, gehen Sie in das Menü GEBER / OPTIONEN, wählen GEBER C: und wählen dann die Einstellung DIFFER: für Differenzierung.

Da der Weg für den LiftOff XS bei den Querrudern 8,5 / 15 mm sein soll, stellen wir eine Differenzierung von 56% ein  (8,5 geteilt  durch 15 ergibt 0,56 also 56%). Falls jetzt die Differenzierung in der Richtung nicht stimmt, also der Ausschlag nach oben kleiner ist als der nach unten, können Sie mit der Taste "R" die Differenzierungsrichtung umkehren.

Wenn die Richtung der Differenzierung stimmt, aber die Ausschläge zu groß sind, dann können Sie wieder im Menü GEBER mit der Option WEG die Ausschlagsgröße verändern, bis die richtigen Werte erreicht sind. Wenn alles richtig gebaut ist, also die Querruderhebel symetrisch am Servo und an den Klappen montiert sind, dann ergibt sich so automatisch eine korrekte Einstellung an allen Klappen und es genügt, nur einen Weg an einer Klappe zu messen. Alle anderen Werte stimmen dann automatisch.

Bei GEBER-Optionen zuerst mit WEG die maximalen Größe der Ausschläge einstellen, danach dann die DIFFERENZIERUNG und zum Schluß die EXPO Werte.

5. Schritt: Höhenruder einstellen

Als nächstes werden nun noch die Ausschläge des Höhenruders und die Tiefenruderbeimischung für die Spolier eingestellt. Zunächst wird wieder die mit der Option "WEG" des Höhenruders die maximale Größe des Ausschlages nach oben und nach unten eingestellt.

Dannach wird die Tiefenruderbeimischung für die Spoiler eingestellt. Dadurch kann das "Aufbäumen" des Modelles bei gezogenen Klappen reduziert werden.

Dazu werden im Menü SERVO / WEG+REV mit der Taste RO der Servoanteil SPOILER ausgewählt. Bringen Sie den Spoiler in Vollausschlag und dann können Sie mit dem Digigeber den gewünschten Ausschlag bequem einstellen.

6. Schritt: Motor Halbgas einstellen

Mit der GEBER / OPTIONEN für den Motor können Sie das Halbgas für den Motor einstellen. Es ist bei der Zuordung MOTOR nur diese eine Option GEB.MITTE verfügbar. Mit dem Digigeber können Sie die Stärke des Halbgas wählen.

7. Schritt: Spoiler einstellen

Die Größe des Spoilerausschlages kann man nicht mit der Option WEG der Geber einstellen, weil es diese nicht in der Mischerebene gibt. Hier muß man daher die Wege durch den Anteil SPOILER des jeweiligen Servos einzeln einstellen.

Wenn ein Servo keinen Mischer hat, ist es grundsätzlich egal, ob Weg durch Servo oder Geber  begrenz wird. Sobald aber Mischer kommen, sollte der Weg wann immer möglich über Geber beschränkt werden, um die maximalen Ausschläge (Servowege könnten sich z.B. addieren) zuzulassen bzw. die automatische Aus- oder Überblendung nicht zu stören.!

Fertig!

Programmiertips für Anfänger und Fortgeschrittene

Problem: Bei Höhe+ soll beim Ziehen des Spoilers das Höhenruder auf Tiefe gehen. Es geht aber nach oben ? Was ist zu tun ?
Lösung: Beim Servo Höhe, Anteil SPOILER die Richtung mit der Taste R ändern.

Problem: Die Querruder sind fertig programmiert, aber Sie stellen fest daß mit dem Knüppel Quer-Links eigentlich am Modell Quer-Rechts gibt. Die Ausschläge müssen also umgedreht werden, aber die eingestellten Ausschläge sollen beibehalten werden. Wie kann man das mit wenig Aufwand korrigieren ?
Lösung: Zuerst die Optionen GEBER für QUER aufrufen - hier den Anteil für die Differenzierung mit der R-Taste umpolen. Nun die Servos für das Querruder aufrufen (üblicherweise Kanal 1 und 5) und die Bewegungsrichtung für den Anteil QUER umpolen. Wenn alles richtig gemacht wurde, sollte jetzt die Richtung der Querruderausschläge stimmen, wobei die Größe der Ausschläge unverändert korrekt ist.


Mehr Programmierinformationen

 

Die umfassendste Programmierdokumentation für die MC3030 ist immer noch das Original-Handbuch. Leider hat dieses Dokument die Tendenz, sich immer wieder auf Nimmer-Wiedersehen zu verstecken.
Daher auf vielfachen Wunsch hier zum Download MC3030 Handbuch deutsch
ACHTUNG:
Datei ist ein 7MB großes gezipptes PDF.

Weitere Anleitungen sind im DOWNLOAD-Bereich zu finden.
 

 

Es gibt außer dem Multiplex-Handbuch mehrere Programmieranleitungen, welche als alternative Informationsquelle die Möglichkeiten dieses Senders beschreiben.

Zunächst eine englischsprachige Anleitung von Multiplex USA, die man auf den RC-Soar Web-Seiten finden kann. Sehr ausführlich, aber eben in englischer Sprache.

 

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Stand: 2-1-2005